Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Bargau fällt in das Jahr 1326, in dem die »Veste Bargen« genannt wird. Sie war eine stattliche Burg südlich von Bargau auf einem Vorsprung des Scheuelberges, nördlich des heutigen Bauernhauses Schlössle.

Zu dieser Zeit gehörte Bargau den Herren von Rechberg und Rothenlöwen, einem der bedeutendsten Adelsgeschlechtern dieses Raumes. Nach dem Tod des Johannes von Rechberg zu Bettringen und Bargau im Jahre 1357 ging Bargau an die Rechberg zu Gröningen über. Am 12. Dezember 1365 verkauften Ulrich von Rechberg zu Gröningen und sein Sohn Wilhelm Bargau und Bettringen an Ritter Bernolt von Urbach. Dessen Nachkommen verkauften Bargau und Bettringen am 2. Juni 1379 an Wilhelm von Hohenrechberg. Seine Nachfolge trat 1401 Heinrich von Rechberg an. Noch zu seinen Lebzeiten teilten sich dessen Söhne Wilhelm, Ulrich und Hans das Familiengut. Bargau dürfte schon im Jahre 1379 zur Herrschaft Weißenstein gekommen sein, die Wilhelm von Rechberg zu Weißenstein 1431 erhielt. Auf Wilhelm von Rechberg folgte 1453 Heinrich von Rechberg zu Weißenstein und Bargau. Nachfolger von Heinrich waren Wilhelm von Rechberg (1489 –1529) und Wolf von Rechberg zu Weißenstein und Grunzheim (1529 –1550). Letzterer verkaufte die Herrschaft Bargau 1544 an die Reichsstadt Gmünd und starb kinderlos.

Die Reichsstadt Gmünd hatte auch in Bargau eine Vogtei. Der Vogt der Burgvogtei Bargau hatte von 1544 bis 1746 seinen Sitz auf der Burg Bargau. Um 1700 gehörte zur Vogtei Bargau auch das Dorf Bargau. 1746 wurde die Vogtei Bargau der Vogtei Bettringen angegliedert. Die Bargauer hatten nur wenige Eigengüter. Der meiste Grund war bis in das 19. Jahrhundert "Lehen" – eine Art Pacht. Die Bargauer Lehensleute empfingen ihr Gut vom Lehensherrn, vor 1544 vom Herrn von Rechberg und nach 1544 von der Reichsstadt Gmünd.

Dies galt auch für das Recht, Wirtschaften, Mühlen oder Schmieden zu errichten, das nur die Herrschaft hatte. Im Jahr 1802 wurde Bargau mit Gmünd und seinem Gebiet württembergisch und kam 1803 zum neu gegründeten Oberamt Gmünd. Das Rathaus der Gemeinde Bargau wurde 1832 als Schul- und Rathaus erbaut. In den Jahren 1912/13 erhielt die Gemeinde dann ein neues Schulhaus. 1951 und 1969 wurde am Rathaus viel umgebaut und restauriert, wobei es sein heutiges Aussehen erhielt. Mit der in den 50er Jahren einsetzenden wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung war auch eine rege Bautätigkeit verbunden. Da infolge der Aufnahme vieler Heimatvertriebener die Wohnungsnot in Bargau groß war, sah man sich seitens der Gemeinde veranlasst, dringend notwendiges Baugelände zu erschließen (Im Gewann Gassenfeld, Untere Lichs, Hintere Wiesen). Die Zahl der Wohngebäude stieg von 1948 bis 1970 von 208 auf 387.

In den 70er Jahren erfolgte die Bebauung »Bargau Süd«. 1981 erfolgte die Teilerschließung des Baugebietes Strutfeld und Anfang der 90er Jahre die Bebauung entsprechend dem Bebauungsplan "Strutfeld-Erweiterung". Nach bald 20-jährigen Bemühungen konnte Ende 1996 mit den Erschließungsarbeiten im Bargauer »Breiten Feld« begonnen werden. Heute ist das Gebiet bis auf wenige Lücken bebaut. Wichtig für die Bargauer und seine neuen Mitbürger wird die Erschließung und der Baubeginn im neuen Baugebiet "Im Litzenbühl/Gschleif" sein.

Ein sehr bedeutsames Ereignis für die Gemeinde war 1949 die Ansiedlung der Stuttgarter Firma C. & E. Fein in Bargau, sie ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für den Ort. Das Land baute in den Jahren 1952/58 die Ortsdurchfahrt, die Hans-Fein-Straße und die Stauferstraße und 1958/59 die Landesstraße 1161 von Bettringen nach Bargau aus und versah sie mit einem Makadambelag. Der Kreis baute die Straße in Richtung Weiler aus. Die Gemeinde Bargau verdolte 1952/1961 den Ortsbach und den Spitalbach, versah die Ortsdurchfahrt mit seitlichen Gehwegen, brachte alle Ortsstraßen in guten Zustand, erstellte 1959 die Kläranlage westlich des Dorfes, legte 1961 den Feuersee und daneben einen Parkplatz an.

1961/62 baute sie die Aussegnungshalle auf dem Friedhof und 1963/65 die große Scheuelbergschule. 1970 wurde der Rathausplatz in Stand gesetzt und 1972 stellte die Stadt Schwäbisch Gmünd die von dem Gmünder Künstler Prof. J. W. Fehrle geschaffene Plastik »Emporstreben« auf. Nach der Eingemeindung konnten sich die Bargauer unter anderem über den Bau des Schulpavillons mit vier Klassenzimmern (1974), eines Fachtraktes an der Scheuelbergschule (1984) sowie über die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses (1996) freuen. Für das sportliche, kulturelle und soziale Leben war der Umbau und die Sanierung der Scheuelberghalle (jetzt FEIN Halle in den Jahren 2013/2014) von sehr großer Bedeutung. Und auch die bereits im Stockburger-Plan als Grundlage jeder weiteren Ortsentwicklung genannte Ortsumfahrung wird ab dem Jahr 2015 realisiert und eröffnet.

Seit der Eingemeindung nach Schwäbisch Gmünd am 1. Januar 1971 gibt es in Bargau ein Bezirksamt und eine Bezirksamtsverwaltung. Ehrenamtlicher Ortsvorsteher ist seit November 2007 Franz Rieg. Im Gemeinderat ist der Stadtteil durch Marianne Barthle und Franz Kloos vertreten. Franz Rieg ist Mitglied im Kreistag des Ostalbkreises.

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